Reise nach Palästina im Herbst 2022

 Wasserreservoir in Battir                      

 

2 8 .  O k t o b e r  -  7.  N o v e m b e r  2 0 2 2

Option einer Verlängerung in Haifa bis zum 11.11.

 

 

P r o g r a m m

 

 

Freitag, 28. Oktober: Anreise

 

Flug nach Tel Aviv – Ankunft 23:10 Uhr 

Transfer nach Bethlehem

Unterkunft im Gästehaus der „Arche“

Die „Arche“ ist eine internationale ökumenische Organisation, die behinderte Menschen in den Blick nimmt.

 

Samstag, 29. Oktober: Battir

 

Tagesausflug nach Battir mit einem traditionellen Mittagsessen im Restaurant „Al Jinan“.

Begegnung mit Einwohner:innen, Stadtrundgang mit Hassan Ma’amar

 

 -          UNESCO-Weltkulturerbe: Terrassenbau, Römischer Brunnen

 -          Eisenbahnstrecke Jerusalem-Jaffa

 -          Schrein Abu Yazid al Bustami

 -          Samenbank von Vivien Sansour  

Vivien Sansour wird auch die „Königin der Samen“ genannt. Ihr Ziel ist es, die Palästinenser mit ihrer uralten Tradition des Landbaus vertraut zu machen und diese Tradition am Leben zu erhalten. Dafür hat sie eine mobile Küche organisiert, mit der sie zu den Menschen geht. Gerade in Battir mit der Tradition des Auberginenanbaus ist das sehr wichtig. Hier hat sie auch ihre „Samenbank“ installiert. 

Hassan Ma’amar stammt aus einer der acht Großfamilien in Battir. Er möchte, dass Palästinenser:innen ihre Stadt für Touristen:innen interessant machen. Dafür hat er eine Ruine neben dem römischen Brunnen zu einem Restaurant ausgebaut und zwei alte Häuser zu Herbergen. Hier führt er auch Seminare zusammen mit Vivien Sarsour für Palästinenser durch.

 

Sonntag, 30. Oktober: Bethlehem

Am Vormittag wegen der sonntäglichen Gottesdienste kein Programm

 

Nachmittag:

Rundgang durch das Flüchtlingslager Duheisha und Besuch des Kulturzentrums, in dem viele Jugendliche regelmäßig an verschiedenen Programmen teilnehmen, z.B. Tanz und Erlernen von Musikinstrumenten.

Das palästinensische Flüchtlingslager wurde 1949 gegründet. 13.000 Menschen aus ursprünglich 45 Dörfern leben hier – Palästinenser:innen, die in den Kriegen 1948 und 1967 aus ihren Ortschaften vertrieben worden sind.

Eigentlich sollte das Camp nur übergangsweise genutzt werden. Heute ist es das viertgrößte Camp in der West Bank.

 

Montag, 31. Oktober: Bethlehem und Beit Sahour

 

Vormittag:

 -          Treffen mit Prof. Mazin Qumsieh

Prof. Qumsiyeh ist ein palästinensischer Wissenschaftler und Autor, Gründer und Direktor des Palestine Museum of Natural History (PMNH) und des Palestine Institute for Biodiversity and Sustainability (PIBS) an der Bethlehem University. Das Museum wurde gegründet, um die Natur, die Kultur und das Erbe der Palästinenser:innen zu pflegen und, mit dem Wissen um das Erbe, die Verantwortung gegenüber den Menschen und der Natur wahrzunehmen.

 -         Treffen mit George Al Ama, Al Sabbagh Zentrum für Diaspora

George Al Ama ist ein Forscher, Akademiker und Sammler von palästinensischer materieller Kultur und Kunst. Er arbeitet als Berater für Kunst und Kultur für die Bank of Palestine. Er berichtet von seinem Wissen, seiner Forschung und seiner einzigartigen Sammlung palästinensischer Kunst und zeigt die Geburt und das Wachstum der modernistischen Bewegung.

 

Nachmittag:  

 -          UNESCO-Weltkulturerbe Bethlehem:

 ·         Sternstraße

 ·         Krippenplatz

 ·         Geburtskirche

 -          Tour in die Solomon’s Pools Area und Besuch des Murad Castle Museum

Die Teiche waren Teil eines komplexen Wasserversorgungssystems, das zwischen 100 v. Chr. und 30 nach Christus gebaut wurde.

Das Murad Castle Museum wurde vor 400 Jahren während der Herrschaft des ottomanischen Sultans Murad erbaut, um das Gebiet der Solomon-Pools vor Eindringlingen zu schützen, vor allem die sichere Zufuhr von Wasserressourcen nach Jerusalem. Das Schloss wurde in ein Museum umgewandelt, das eine viertausendjährige Geschichte, Zivilisation und Kultur aller Menschen und Zivilisationen der Gegend zeigt.

 -          Convention Palace

Das Gebäude umfasst einen Hauptsitzungssaal, eine Ausstellungsgalerie, ein Theater, Versammlungsräume, Gärten, einen interreligiösen Gebetsraum und eine Cafeteria. Es gibt auch ein großes Amphitheater, das fast 1.500 Menschen aufnehmen kann.

Probe des Amwaj Chors. Amwaj ist ein Bildungsprogramm für Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 18 Jahren aus der Region Bethlehem (Städte, Flüchtlingslager, ländliche Gebiete) und Hebron (Altstadt und Neustadt).

 

Abend:

Die Apartheidmauer und das Walled Off Hotel Banksys mit Museum

Das Hotel ist ein Kunst-Hotel, das von dem bekannten Künstler Banksy selbst gestaltet wurde. Es befindet sich direkt am sog. Schutzwall, unweit eines Checkpoints. Im März 2017 hat es seine Pforten im Bethlehem geöffnet.

 

Dienstag, 1. November: Jerusalem

Gang durch Jerusalem mit Huda al Imam.

Die palästinensische Jerusalemitin Huda al Imam bewahrt die palästinensische Identität in Jerusalem durch Bildung, Kunst und Kultur. Gelegentlich arbeitet sie als Schauspielerin. Huda al Imam wurde in Sheikh Jarrah, Jerusalem, geboren. Sie ist die Gründerin des Al-Quds University Centre for Jerusalem Studies. Sie wird uns in Jerusalem die Altstadt sowie in Sheikh Jarrah führen.

 

Mittwoch, 2. November: Bethlehem und Sonnenuntergang am Toten Meer

 

Vormittag:

Treffen mit Dr. Nuha Khoury, der Assistentin von Dr. Mitri Raheb

 Dr. Mitri Raheb ist der Gründer und Präsident der Dar al-Kalima University College of Arts and Culture in Bethlehem, eine öffentliche Person, Pastor und Theologe, Autor und Sozialunternehmer

 

Nachmittag:  

-     Daoud Nassar und sein „Tent of Nations”

„Wir weigern uns, Feinde zu sein“, steht in bunten Buchstaben auf einem Schild gleich hinter dem Eingangstor zum Tent of Nations, dem Zelt der Völker, wie Daoud Nassar die Farm nennt. Der engagierte evangelische Christ, der fließend Deutsch spricht, hat das Land seines Vaters zu einem privaten Friedensprojekt gemacht, einer Begegnungs- und Freizeitstätte für junge Leute aus aller Welt und vor allem für Palästinenser:innen. 

-    Anschließend Wanderung oder Jeepfahrt in der Wüste von Arab ar Rachayda nach Matalah (Aussichtspunkt auf das Tote Meer) – von dort aus Sonnenuntergang beobachten . Hier, im Land der Beduinen, sehen Sie deren Kamele und Vieh auf den Weiden. Der Weg führt hinunter in das spektakuläre Wadi el-Jihar, eine tiefe Kalksteinschlucht in der Wüste. – Abendessen im Beduinenzelt

 

Donnerstag, 3. November 2022 – Hebron, UNESCO-Weltkulturerbe

 

Der Besuch in Hebron wird vom Kulturzentrum France-Hebron organisiert.

 

-      Rundgang durch die Altstadt mit

o   Mamluk-Gebäuden: Abraham-Moschee, Grab der Patriarchen

o   Märtyrerstraße

o   altem Hammam

o   Souks, über die teilweise Netze und Gitter gespannt sind. Damit schützen die palästinensischen Händler sich und ihre Kunden vor dem Müll, den die israelischen Siedler gerne in die Gassen werfen.

 

Unser Führer wird Dr. Anwar Abu Eisheh sein.

Anwar Abu Eisheh, geboren 1951 in Hebron, ist ein palästinensischer Politiker und Gelehrter. Ehemaliger Kulturminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Professor für Zivilrecht an der Al-Quds-Universität.

Doktor des Zivilrechts (Paris X Nanterre - 1988): Das Rechtssystem für Gebäude in Palästina

-       Besuch der Keffiyehs-Fabrik und der Glasbläserwerkstatt

-       Besuch der archäologischen Stätte von Mambre am Ausgang der Stadt.

In Mambre hat der Überlieferung nach Abraham den Besuch der drei Engel empfangen, die ihm die Geburt seines Sohnes Isaak ankündigten.

 

Freitag, 4. November: Tag zur freien Verfügung

Vorschläge zur Gestaltung:

-          Wanderung durch das Tal von Makhrour nach Battir zu verbringen

-          Fahrt zum Toten Meer

-          Ausflug nach Jaffa

-          in Bethlehem bleiben und bummeln

 

Samstag, 5. November: Ramallah

 

Ramallah ist die quasi Hauptstadt Palästinas. Hier befinden sich die Regierungsgebäude. Die Unterkunft erfolgt auf BB-Basis. Es lohnt sich, die vielen Restaurants und Imbissbuden der Stadt zu entdecken. Man kann aber auch im Hotel essen.

 

-      Palästinensisches Museum in der Universität Birzeit

Es ist eine unabhängige Institution, die sich der Förderung einer offenen und dynamischen palästinensischen Kultur auf nationaler und internationaler Ebene widmet. Es bietet auch Räume für kreative Unternehmungen, Bildungsprogramme und innovative Forschung.

https://universes.art/de/specials/the-palestinian-museum

-           Mahmoud Darwish-Museum

Ein schönes, malerisches und friedliches Museum für den verstorbenen palästinensischen Dichter Mahmoud Darwish. Das Museum ist umgeben von einem schönen Garten und bietet einen schönen Blick über Ramallah Stadt.

 http://clients.intertech.ps/darwish/#

-          Jassir Arafat-Museum

Im Jassir-Arafat-Museum in Ramallah kann man sich über das Leben und den Tod des Palästinenserführers informieren, aber auch über die Geschichte Palästinas seit der zionistischen Einwanderung.

https://yam.ps/index-en.html

 

Sonntag, 6. November: Ramallah

 

Tag zur freien Verfügung 

 

Montag, 7. November:

Abreise nach Deutschland oder Fahrt zur Verlängerung nach Haifa

 

 

Verlängerung: 7.-11. November

 

Montag, 7. November: Nablus

Auf dem Weg nach Haifa halten wir in Nablus, wo wir die Gelegenheit haben werden, den Jakobsbrunnen, die Altstadt, die Stätte Tel Balata und die Seifenfabrik zu besichtigen

Und wenn es die Zeit erlaubt, können wir die Samaritergemeinde auf dem Berg Jerzim besuchen.

 

Dienstag, 8. November – Freitag, 11. November: Haifa

 

Wir beenden die Reise mit einem Aufenthalt in Haifa, der Stadt, in der Palästinenser und Israelis in Harmonie leben. Es ist die Stadt der Kultur und ein Beispiel dafür, dass Kultur Brücken für den Frieden bauen kann.

Der Aufenthalt in Haifa ist nicht organisiert. Diese Erweiterung gibt jedem Teilnehmer die Möglichkeit, die Zeit nach seinen Interessen zu organisieren:

-          Nazareth: ist mit dem Bus oder Taxi zu erreichen und liegt 30 min. entfernt.

-          Akko: ist nur wenige Kilometer entfernt und einen Besuch wert

-          Haifa: bietet schöne Strände zum Entspannen, bevor wir zu unseren verschiedenen Zielen zurückfliegen.