Kurzbericht von Almut Zimmermann

über ein Arbeitstreffen in Battir vom 02. – 06. März 2023

 

Anlass: 

Besuch des Brühler Bürgermeisters Dieter Freytag  und  Almut Zimmermanns vom Arbeitskreis

zur Einweihung des Tourist-Information-Centre

 

In der Zusammenarbeit der beiden Städte, der Municipality Battir (Palästina) und der Stadt Brühl, wurde mit Hilfe von Engagement Global/SKEW, Bonn ein gemeinsames Projekt entwickelt, erarbeitet, durchgeführt und im November 2022 fertiggestellt.

Die offizielle Einweihung des Tourist-Information-Centre in Battir sollte durch den Bürgermeister der Stadt Brühl vollzogen werden.

Die Einladung an den BGM Dieter Freytag und Almut Zimmermann, eine Mitarbeiterin des „Arbeitskreises Palästina Brühl-Battir“ wurde, in der Zeit vom 02.-06.03.2023 wahrgenommen.

Die Bilder oben und unten zeigen die beiden Bürgermeister: Zaki Butma, Bürgermeister von Battir, und Dieter Freytag, Bürgermeister von Brühl

Die offizielle Einweihung erfolgte am Sonntag, 05. März 2023. Die Bürgermeister beider Städte tauschten ihre Grußworte aus und Gastgeschenke wurden überreicht.

Das Tourist-Information-Centre wurde besichtigt, die Mitarbeiter zeigten ihre neu eingerichteten EDV-Anlagen, es stehen Souvenirs, Flyer und Informationsmaterial ausreichend zur Verfügung, so dass die Touristen gezielt Informationen erhalten können.

 

Siehe auch Leben in Battir

 


Ansichten des Tourist-Information-Centre

Ergebnisse des Treffens

Ausführlich diskutiert wurde über weitere Maßnahmen zum Thema Forcierung des Tourismus in Battir. Dabei wurden Fragen wie: Was lässt sich in Battir anpassen oder verändern, wo sind noch Potentiale usw. lebhaft und zielorientiert erörtert und beantwortet.

Die Vorschläge wurden gerne aufgenommen und durch die Umsetzung in Battir wird sicher das hohe vorhandene Potential gehoben werden.

 

Weitere Aktivitäten im Rahmen unseres Besuchs

Unser Besuch in Battir wurde von vielen interessanten Gesprächen und Besuchen begleitet. Dieser zweite Besuch in Battir zeigte erneut, dass eine Partnerschaft für beide Seiten ein großer Gewinn ist. Dazu ist die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen in Battir sowie in Palästina auf einem sehr hohen Niveau, man fühlt sich sofort zu Hause.

Folgende Aktivitäten wurden gemeinsam durchgeführt:

  • Besuch im „Ministry of Tourism and Antiquities“ in Bethlehem
  • Besuch der Geburtskirche in Bethlehem
  • Besuch einer Jungen- und einer Mädchen-Schule in Battir
  • Besuch der deutschen Talitha-Kumi-Schule in Beit Jala. Schulträger ist das Berliner Missionswerk
  • Besuch bei einer palästinensischen Familie
  • Besuch aller Restaurants in Battir zum Lunch oder Diner
  • Besuch vieler historischer Sehenswürdigkeiten im Gebiet von Battir

                                                                                                                                                                                      Besuch Talitha Kumi

Eindrücke vom Besuch in Bethlehem:

Besuch im Ministry of Tourism and Antiquities                     Besuch der Geburtskirche                                                            Die Mauer in Bethlehem

Untergebracht waren wir im Dar Abu Hassan Guest House, Battir.

 

Es waren bei strahlendem Sonnenschein wieder einmal überwältigende und unvergessliche Tage. Ein großer Dank gilt den Freunden:innen in Battir.

Weitere Unterstützung und Treffen werden auf Grundlage der weiteren Zusammenarbeit gerne wahrgenommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick auf Battir vom Restaurant Alkerbeh

 

Bericht von Bürgermeister Dieter Freytag und Almut Zimmermann

über ihre Reise nach Battir vom 02. – 06. März 2023

am 17. Mai 2023 im Rathaus

 

 

Bürgermeister Dieter Freytag und Almut Zimmermann vom Arbeitskreis berichteten im Kapitelsaal des Brühler Rathauses von ihrer gemeinsamen Reise nach Battir. Das oben von A.Zimmermann dargestellte, sehr dichte Programm des Arbeitsbesuchs wurde durch zahlreiche Bilder anschaulich vermittelt. Die Bilder zeigten aber auch die Schönheit der Landschaft und der Stadt Bethlehem, die ca. 8 km von Battir entfernt ist. Geradezu überwältigt waren die beiden Referierenden von der Gastfreundschaft, die sie erfahren hatten.

Unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern der Brühler Stadtverwaltung aus den Bereichen Tourismus/Städtepartnerschaften und Kultur wurden Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit mit Battir diskutiert. So könnte etwa im dortigen Tourismusbereich der Ausbau der Infrastruktur (bspw. Busparkplatz, Info-System) weiter unterstützt werden. In diesem Zusammenhang wurden auch Ideen zum Umgang mit leerstehenden Häusern - z.B. Ausbau zu Cafés - vorgetragen. Die Frage eines Austauschs zwischen Schulen in Battir und Brühl soll ebenfalls in den zuständigen Gremien der Stadt Brühl erörtert werden. Eine Mädchenschule in Battir hat lebhaftes Interesse an einem solchen Austausch bekundet.

Angesprochen wurde aber auch die prekäre politische Situation. So sind bauliche Maßnahmen von der Zustimmung der israelischen Behörden abhängig, die grundsätzlich unkalkulierbar ist. Battir liegt im C-Gebiet, in dem Israel auch in Fragen der Zivilverwaltung das Sagen hat (zu den drei Zonen in den besetzten palästinensischen Gebieten siehe hier).

Das letzte Bild zeigt, wie das Tal von Battir aussehen würde, wenn die Trennmauer zwischen dem Kernland Israel und der Westbank auch hier durchgezogen würde. Mehrere beklemmende Bilder von der acht Meter hohen Mauer in Bethlehem (Beispiel siehe oben) wurden im Rahmen des Vortrags gezeigt. Battir ist bisher aufgrund seines Welterbe-Status' davon verschont geblieben; das Bild ist eine Montage. Aber die Gefahr ist nicht grundsätzlich gebannt.

Die Mauer ist inzwischen über 700 km lang. Wie in vielen anderen palästinensischen Ortschaften in der Westbank würde sie auch hier Bewohnerinnen und Bewohner von Battir von ihren Feldern abschneiden, die teilweise jenseits der Talsohle liegen.

Fotos: © Klaus Bochem